Datenschutz-Einstellungen in Windows 10 werden ignoriert
Windows 10 ist nicht still zu kriegen
19.08.15 it-business.de
Microsofts Windows 10 überträgt teilweise Daten gegen den Willen des Nutzers. Das ist bedenklich. Interessant ist aber auch, wie Microsoft mit den übertragenen Daten umgeht und wie sich die Datenschutzbedingungen bei Windows 10 von denen anderer Betriebssysteme oder Dienste unterscheidet.
Die Debatte um den Datenschutz bei Windows 10 ist durch einen Artikel auf der IT-News-Seite Arstechnica noch einmal befeuert worden.
Der Autor Peter Bright hat Windows 10 mit lokalem Benutzerkonto, ohne Onedrive-Nutzung, allen verfügbaren Datenschutzoptionen auf höchster Stufe, abgeschalteter Cortana und für das Startmenü deaktivierter Suche auf einer virtuellen Maschine installiert. Danach wurde der Netzwerk-Traffic mit dem Tool Fiddler untersucht. Laut dem Artikel waren die meisten Datenverbindungen harmlos, andere aber seltsam und zumindest erklärungsbedürftig. So forderte das Betriebssystem etwa auch ohne Live-Tiles im Startmenü Live-Tile-Inhalte bei MSN an. Hier werden aber keine Daten zur Identifizierung des Rechners oder gar des Nutzers gesendet.
Bedenklicher ist da schon, dass Windows 10 trotzdem den Server ssw.live.com kontaktiert, der wohl mit Onedrive und Microsoft-Diensten zu tun hat. Zudem wird auf einem Bing-Server eine Datei mit dem Namen threshold.appcache heruntergeladen, in der laut Arstechnica mit Cortana verbundene Informationen und eine wohl dauerhafte Rechner-ID enthalten sind. Schließlich hat Bright noch festgestellt, dass Windows 10 für den Zugriff auf ein Content-Delivery-Network sogar HTTP- ond HTTPS-Proxys umgeht. Dafür hat Microsoft auf Anfrage eine Erklärung geliefert: Es handelt sich um die automatische Update-Funktion, die grundsätzlich aktiv ist. Für den anderen Netzwerkverbindungen lieferte der Software-Hersteller aber keine Begründung.
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